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Die art-Editionen
Erfahren Sie hier weitere spannende Hintergrundinformationen zu den einzelnen art-Editionen:
zur art Edition No. 1: David Goldblatt
zur art Edition No. 2: Dayanita Singh
zur art Edition No. 3: Roberto Polidori
zur art Edition No. 4: Juergen Teller
zur art Edition No. 5: Bettina Rheims
zur art Edition No. 6: Bruce Davidson
zur art Edition No. 7: Edward Burtynsky
zur art Edition No. 8: Robert Frankzur art Edition No. 9: David Bailey
zur art Edition No. 10: Lewis Baltz
William Eggleston
Thomas Weski über das Werk des legendären
US-Amerikaners, welches als Meilenstein der
künstlerischen Farbfotografie gilt.Die meistgehasste Ausstellung des Jahres« – so beschrieb 1976 ein Kritiker im Rückblick die Einzelausstellung mit Farbfotografien von William Eggleston im Museum of Modern Art in New York. Der 1939 in Memphis geborene Künstler hatte für seine Abzüge ein teures Herstellungsverfahren aus der Werbung benutzt, mit dem er die Farbgebung so individuell steuern konnte, dass sie die Wahrnehmung beeinflusste. Der Kurator der Ausstellung hatte Eggleston zugespitzt als »Erfinder der Farbfotografie« bezeichnet, um seinen bislang nur mit Malerei verbundenen Einsatz der Farbe zu beschreiben. Bis zu dieser Ausstellung war die Farbfotografie der Werbung und dem Fotojournalismus vorbehalten, und der berühmte Fotograf Walker Evans hatte sie deshalb als »vulgär« bezeichnet. Eine Einzelausstellung mit Farbfotografien im Museum of Modern Art, das noch heute als Olymp der künstlerischen Fotografie gilt, wurde daher als Provokation empfunden.
Zu der heftigen Kritik trugen nicht nur Egglestons Motive bei, die er in seinem direkten Umfeld fand und die als alltäglich und banal galten. Auch die scheinbar beiläufige Gestaltung seiner Fotografien, die an Aufnahmen aus Familienalben erinnerte, erregte Anstoß. Heute wird Egglestons Ausstellung als Meilenstein bei der Anerkennung der Farbfotografie als künstlerischer Ausdrucksform gewürdigt. Eggleston hat eine künstlerische Fotografie im Schnappschussstil entwickelt, weil sie ihm erlaubt, alles als abbildungswürdig zu betrachten und in einer zugänglichen Bildsprache zu formulieren. Dabei setzt der Fotograf seine Ausschnitte bewusst so, dass die angeschnittenen Objekte die Bilder über den Rand hinaus um andere Lesarten erweitern und gelegentlich ein mysteriöses Eigenleben entwickeln. Die oft abgründige Atmosphäre vieler seiner Bilder, die existenzielle Themen wie Entfremdung und Vereinsamung behandeln, hat Filmregisseure wie Gus Van Sant oder Sofia Coppola beeinflusst. Egglestons Auffassung einer »Democratic Camera« hat aber vor allem Generationen junger Fotografen geprägt, die den inzwischen vielfach ausgezeichneten Künstler kultisch verehren.//Thomas Weski
Wie ich arbeite.
William Eggleston über frühe
Vorbilder, Prinzipien und die Probleme der WeltSeinen ersten Fotoapparat kaufte sich William Eggleston 1957. Es war eine Canon-Sucherkamera, die er später gegen eine Leica tauschte. Ein Freund besaß Bücher über Fotografie. So begegnete er den Arbeiten von Henri Cartier-Bresson und Robert Frank. »Ich war so beeindruckt von Bresson. Er arbeitete mehr in der Tradition von Degas. Seine Kompositionen waren nicht inszeniert«, sagt Eggleston. Später traf er Kollegen wie Diane Arbus, Lee Friedlander oder Garry Winogrand: »Auch wenn sie in Schwarzweiß arbeiteten, hatten wir ähnliche Gedanken.« Eggleston schoss aus Prinzip niemals mehr als ein Bild pro Motiv. »Niemand fotografierte, was ich sah: das Unberührte«, so Eggleston. Das war die oftmals hässliche Seite des amerikanischen Lebens: die Parkplätze vor den Shopping Malls, Automärkte, Diners und Werbeschilder. Aber auch die Menschen, die ihn umgaben. »Mir ging es niemals um das Gefühl, sondern um die Komposition eines Bildes«, stellt der Fotograf klar. »Meine Prints sehe ich mir wie Bresson gern als Erstes auf den Kopf gestellt an, weil einem Kleinigkeiten plötzlich mehr auffallen.« William Egglestons berühmtes Foto von der blutroten Zimmerdecke schoss er, als er mit einem Freund und dessen Frau auf dem Bett lag. Der Freund hat das Foto nie gesehen. Er starb bei einem Brand in seinem Haus. »Es kann sein, dass es etwas mit Drogen zu tun hatte«, erzählt Eggleston. Auch er hat sein Leben lang außerhalb der gesellschaftlichen Regeln gelebt, ohne es als etwas Besonderes zu empfinden. Dass sich die Welt um ihn herum verändert hatte, so Eggleston, sei das Problem der Welt.
//Claudia Bodin
Gerhard Steidls Druckerschule
Die schönsten Eggleston-Fotoprints sind für mich seine (Kodak-) Dye-Transfer-Abzüge. Ein wirklich tolles Verfahren, um etwa von Kleinbild-
Kodachromes Vergrößerungen herzustellen. Aber leider neigt sich diese Technik dem Ende zu, denn das Papier und die Chemikalien werden nicht mehr hergestellt. Der Farbraum und die Leuchtkraft des Dye-Transfers als Messlatte für meinen ART-Fotoprint? Ach, wenn man sich Mühe gibt, bekommt man auch im Offset recht ordentliche Ergebnisse hin. Die
Voraussetzung ist die Bildbearbeitung im Farbraum LAB, und erst ganz zum Schluss, wenn man das Optimum in der Photoshop-Bearbeitung erreicht hat, wird es in den Druckerfarbraum CMYK gewandelt. Natürlich dürfen nur beste, hochpigmentierte Druckfarben verwendet werden – und die Farbwerke der Offsetmaschine müssen bis zum Anschlag aufgedreht sein. Dazu braucht man aber auch Papiere, die das vertragen. In diesem Fall habe ich Phoenixmotion Xantur in 250 g von der Papierfabrik Scheufelen verwendet. Beim Herauslassen der Bogen aus der Druckmaschine dürfen nur kleine Stapel von zirka 40 bis 50 cm Höhe abgesetzt werden – und dann folgt eine 24-stündige oxidative Trocknung. Nach all diesem Aufwand ist das Ergebnis im Vergleich zum Dye-Transfer-Edeldruck doch gar nicht schlecht, finde ich!//Gerhard Steidl
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